Nachdem meine Familie zu Beginn des Schuljahres Lucía im Rahmen eines Schüleraustauschprogramms mit Erasmus+ aufgenommen hatte, war es kürzlich auch für mich an der Zeit nach Spanien zu fliegen. So kam es also, dass ich vom 28. Jänner zum 12. Februar zwei unvergessliche Wochen bei meiner Gastfamilie Loma Oñate in Colmenar Viejo, einer kleinen Stadt im Norden der Region Madrid, verbrachte.
Unter der Woche ging ich selbstverständlich in die Schule, genauer gesagt ins Gymnasium IES Ángel Corella. Auch wenn der Schulablauf dem unseren ähnelte, so gab es dennoch einige Unterschiede, an die ich mich zu Beginn gewöhnen musste. Sowohl meine Mitschüler:innen, als auch die Lehrer:innen empfingen mich mit offenen Armen und halfen mir, mich in meinem Schulalltag zurechtzufinden. Der Unterricht endete meist schon am frühen Nachmittag, was Lucía und mir ermöglichte, uns nach der Schule noch mit Freunden zu treffen, um beispielsweise Paddel zu spielen oder spazieren zu gehen.
Die Wochenenden waren besonders spannend, denn an ihnen fuhr ich immer mit meiner Gastfamilie zu naheliegenden Städten und lernte nicht nur neue Orte kennen, sondern erfuhr auch viel über die spanische Geschichte und Kultur. Die Familie Loma Oñate zeigte mir unter anderem Madrid, Segovia und El Escorial. Während dieser aufregenden Besuche ließ auch das Wetter nichts zu wünschen übrig, denn auch wenn die Luft in der Früh sehr kühl war, so schien am Nachmittag stets die Sonne.
Zu sagen, dass ich von Anfang an von der Idee begeistert war, allein in ein mir völlig fremdes Land zu reisen, wäre gelogen. Ich fürchtete mich unter anderem davor, die Sprache nicht gut genug zu beherrschen, um in meinem Alltag zurechtzukommen und war nicht gerade begeistert von der Vorstellung, in eine Klasse zu kommen, in der ich beinahe niemanden kannte. Im Nachhinein kann ich allerdings sagen, dass all meine Sorgen überflüssig waren. Die Sprache war nie ein Problem, denn nach wenigen Tagen, hatte ich mich so sehr an sie gewöhnt, dass ich dem Unterricht im Großen und Ganzen problemlos folgen konnte. Außerdem kamen mir alle mit solch einer Freundlichkeit entgegen, dass ich mich, sowohl in meiner Gastfamilie als auch in der Schule, schnell wohlfühlte. In diesen zwei Wochen habe ich mehr Erfahrungen gesammelt, als ich jemals für möglich gehalten hätte und gelernt meine Komfortzone zumindest ein wenig zu verlassen. Ich konnte meinen Horizont erweitern, indem ich eine andere Kultur kennenlernte und vielen verschiedenen Menschen begegnete. Letztendlich habe ich in dieser Zeit viele Freundschaften geschlossen und Erinnerungen geschaffen, die mir ein Leben lang bleiben werden.
Lise Hemery, 7C
*Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben.